Was ist ein Biosphärengebiet?
Biosphärengebiete umfassen großräumige Kulturlandschaften mit charakteristischer und reicher Naturausstattung, die zu erhalten, zu fördern und zu entwickeln sind. Biosphärengebiete sind Modellregionen, die zeigen, wie sich Aktivitäten im Bereich der Wirtschaft, der Siedlungstätigkeit und des Tourismus zusammen mit den Belangen von Natur und Umwelt gemeinsam innovativ fortentwickeln können.
Zentrales Leitziel für ein Biosphärengebiet
Ein Biosphärengebiet verfolgt das Ziel, die nachhaltige wirtschaftliche Nutzung mit der Erhaltung und Weiterentwicklung der Natur- und Kulturlandschaft zu verknüpfen und positiv zu gestalten.
Einzelziele
Vom zentralen Leitziel leitet man verschiedene Einzelziele ab, zum Beispiel:
- Erhaltung und Weiterentwicklung einer wettbewerbsfähigen Land- und Forstwirtschaft unter Berücksichtigung der besonderen Wertigkeit von Natur und Landschaft
- Erhaltung und Weiterentwicklung von Flächen historischer landwirtschaftlicher Nutzungen (zum Beispiel Feuchtgrünland, Streuwiesen, Moorwälder, Weidehaltung, Flachsanbau) als wichtigstes Element der Kulturlandschaft
- Schutz und Erhaltung der für die Biodiversität wichtigen, vielfältigen und charakteristischen Ökosysteme
- Entwicklung von Anpassungsstrategien im Hinblick auf den Klimawandel
- Förderung eines nachhaltigen Tourismus
- Klimaschonende und nachhaltige Mobilitätskonzepte
- Wirtschaftliche, soziale und demografische Stabilisierung und Entwicklung der ländlichen Region
- Entwicklung und Stärkung einer kulturellen Identität
- Weiterentwicklung der Bildung für nachhaltige Entwicklung
Biosphärengebiete sind in Kern-, Pflege- und Entwicklungszonen gegliedert:
- Kernzonen ähneln Naturschutzgebieten, in denen sich die Natur möglichst ohne Einflüsse der Menschen entwickeln kann (3% der Gesamtfläche).
- Die Pflegezonen sollen überwiegend wie Natur- oder Landschaftsschutzgebiete geschützt werden (mindestens 20% der Gesamtfläche inklusive Kernzone).
- In den Entwicklungszonen unterstützt man eine vorbildlich ökologisch ausgerichtete Wirtschaftsentwicklung.
Chancen
- Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Regionen
- Stärkung eines nachhaltigen Tourismus und der regionalen Wirtschaft
- Ausweitung von Fördermitteln für die Region
- Weicher Standortfaktor zur Steigerung der Attraktivität des Lebens- und Arbeitsraums
- Stärkung des Wir-Gefühls
- Bundesweite Anerkennung
- Unterstützung der Landwirtschaft beim Strukturwandel