Dramatische Entwicklung der Geflüchtetenzahlen in Baden-Württemberg sowie im Landkreis

Kreis Ravensburg – Seit Ende August hat sich die Zahl der Geflüchteten aus der Ukraine, die nach Baden-Württemberg kommen, in dramatischer Weise entwickelt. In diesem Jahr kamen bereits über 142.000 Menschen (davon ca. 128.000 Ukrainer/innen) nach Baden-Württemberg. Dies sind deutlich mehr als im Krisenjahr 2015. Dies führt dazu, dass in den Landeserstaufnahmeeinrichtungen die Aufnahmekapazitäten erschöpft sind. Die Menschen werden nun direkt in die Landkreise weitergeleitet. Die Landkreise sind für die vorläufige Unterbringung der Menschen zuständig. Die Menschen bleiben längstens sechs Monate in der vorläufigen Unterbringung.

Derzeit wird unserem Landkreis eine sehr hohe Zahl Geflüchteter aus der Ukraine zugewiesen. Aktuell befinden sich 857 Personen in der vorläufigen Unterbringung des Landkreises. Diese dramatische Entwicklung hat dazu geführt, dass die Aufnahmekapazitäten der vorläufigen Unterbringung des Landkreises voll belegt sind. Kurzfristig musste man in Amtzell eine Notfallunterkunft einrichten, welche die ankommenden Menschen für wenige Tage aufnehmen konnte. Ab Oktober wird diese Notfallunterkunft in der Schussentalhalle in Oberzell für voraussichtlich einen Monat betrieben. „Mein großer Dank gilt an dieser Stelle den vielen ehren- und hauptamtlichen Helferinnen und Helfern, welche den Betrieb in den Unterkünften seit Wochen sicherstellen. Ein solches Ausmaß an Hilfsbereitschaft, Engagement und Solidarität ist nicht selbstverständlich und eine tragende Säule für unsere Gesellschaft“, erklärt Migrationsdezernentin Diana Raedler.

Die Landkreisverwaltung erwartet nicht, dass die Zuweisungszahlen in absehbarer Zeit sinken. Vielmehr rechnet man weiterhin mit einer wöchentlichen Zuweisung von 100 - 200 Personen. Auf Grund dieser Entwicklung braucht es weitere Behelfs- und Notfallunterkünfte. Um diese Herausforderung zu bewältigen, hat sich der Landkreis Ravensburg gemeinsam mit Städten und Gemeinden auf eine weitere Vorgehensweise verständigt. Grundsätzlich benötigt man Unterbringungsmöglichkeiten, welche große Kapazitäten und gute Infrastruktur vorweisen. Daher baut man im ersten Schritt Behelfsunterkünfte in den großen Kreisstädten auf. In den Stadthallen Wangen und Bad Waldsee haben in dieser Woche die Aufbauarbeiten begonnen. Zur Belegung weiterer Behelfsunterkünfte steht die Landkreisverwaltung mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern in engem und regelmäßigem Austausch.

Bis man die Behelfsunterkünfte in Betrieb nehmen kann, braucht es einen Vorbereitungszeitraum von mehreren Wochen. Grund ist der Handwerker- und Materialmangel. Daher wird der Landkreis zusätzlich weitere Notfallunterkünfte benötigen, die man innerhalb weniger Stunden aufbauen kann. Auch hier ist die Landkreisverwaltung mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern in engem Austausch.

Pressedienst Nr. 173
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Ravensburg, den 22.09.2022 
(erstellt am 22. September 2022)

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