Weitere 2000 Flüchtlinge bis Jahresende im Landkreis – Landratsamt fordert Unterstützung der Städte und Gemeinden bei Unterbringung von Asylbewerbern ein

Kreis Ravensburg – Der anhaltend starke Zustrom an Flüchtlingen zwingt nun auch das Landratsamt Ravensburg zur Notunterbringung von zugewiesenen Asylbewerbern. Wie das Landratsamt mitteilt, hat sich die Situation zudem weiter verschärft durch einen vom Lieferanten der Wohncontainer unlängst ausgesprochenen Lieferstopp.

Laut Landkreisverwaltung gehen derzeit in der Landeserstaufnahmestelle in Karlsruhe 10.000 bis 12.000 Flüchtlinge pro Woche ein. Etwa die Hälfte davon würde auf die Landkreise im Land verteilt. Das Landratsamt rechnet daher mit einer Aufnahmeverpflichtung für insgesamt 2.000 Menschen noch in diesem Jahr. Davon könnten nach derzeitigem Stand lediglich 550 Personen in regulären Unterkünften untergebracht werden.
„Zur Bewältigung dieser Krisensituation haben wir am vergangenen Donnerstag die Oberbürgermeister und Bürgermeister der Städte und Gemeinden über 7.000 Einwohner zu einem Krisengespräch ins Landratsamt eingeladen“, so Landratsstellvertreterin Eva-Maria Meschenmoser. Dabei hat der Landkreis die Städte und Gemeinden aufgefordert, bei der Bereitstellung von Notquartieren Unterstützung zu leisten. Ergebnis des Gespräches war, dass im Oktober die Turnhallen des ehemaligen Kinderdorfs Siloah in Isny mit 80 Personen (ab Kalenderwoche 42), die Kreissporthallen an den Berufsschulzentren in Ravensburg mit 300 (ab KW 43) und in Leutkirch mit 200 (ab KW 44) Asylsuchenden als Notquartiere belegt werden. Aulendorf, Bad Waldsee, Bad Wurzach, Baienfurt, Kißlegg, und Wangen wurden aufgefordert, weitere geeignete Turnhallen oder Gebäude für die Notunterbringung von insgesamt 850 Personen ab November zu benennen. Die Kreisverwaltung geht davon aus, dass die Notunterbringung mindestens bis zu den Sommerferien 2016 anhalten wird. Solange dauert es, bis die Hallen durch reguläre Unterkünfte ersetzt werden können.
 
Die Mitarbeiter der Kreisverwaltung arbeiten derzeit unter Hochdruck an den logistischen Vorbereitungen für die Notquartiere. Dazu gehört neben der Beschaffung des erforderlichen Mobiliars und der sanitären Einrichtungen auch die Organisation der sozialen Betreuung. Weiterhin ist ein Sicherheitsdienst vorgesehen, der für Notquartiere ab 150 Personen rund um die Uhr vorgesehen ist. In kleineren Notquartieren soll die Security unter der Woche nachts und am Wochenende 24 Stunden zum Einsatz kommen.



Pressedienst Nr. 175
Pressestelle
Friedenstraße 6
88212 Ravensburg
Telefon: 0751/85-9200
Telefax: 0751/85-9205
 
Ravensburg, den 06.10.2015

Ihr direkter Kontakt

Landkreis Ravensburg
Presseservice
Tel.: 0751 85-9200
Mail: Presse@rv.de
Kreishaus I
Friedenstraße 6
Ravensburg

Frau Zembrodt
(Pressesprecherin)

Frau Birk
(stv. Pressesprecherin)