Landkreis Ravensburg will als Bio-Musterregion ökologische Leuchtturm-Projekte umsetzen

Kreis Ravensburg – Der Landkreis Ravensburg hat sich gemeinsam mit dem Kreisbauernverband Allgäu-Oberschwaben, regionalen Bio-Betrieben und drei Gemeinden des Bodenseekreises (Neukirch, Tettnang, Meckenbeuren) als eine von vier möglichen Bio-Musterregionen beworben. Mit dem unlängst ausgerufenen landesweiten Wettbewerb will das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz die Regionen fördern, die sich schon bisher für eine ökologische und biologische Landwirtschaft einsetzen und diese auch zukünftig voran bringen möchten.

Ziel des Landkreises und der weiteren Beteiligten ist es, ein Bio-Regionalmanagement auf die Beine zu stellen, das langfristig eine enge und verlässliche Zusammenarbeit von Betrieben und Verbänden sicherstellt, wie Landrat Harald Sievers bei der gestrigen Pressekonferenz erläuterte. Zudem soll das Bio-Regionalmanagement neue Projekte anstoßen und laufende Maßnahmen vorantreiben. Die Ausgangsposition im Wettbewerb um eine Bio-Musterregion schätzen Sievers, Waldemar Westermayer vom Kreisbauernverband und die weiteren Mitstreiter als sehr gut ein. So nimmt beispielsweise der Landkreis Ravensburg im Bereich des ökologischen Landbaus bereits jetzt einen Spitzenplatz in Baden-Württemberg ein mit mehr als 350 ökologisch wirtschaftenden Betrieben und fast 12.000 Hektar biologisch bewirtschafteter Fläche. Auch die ebenfalls bereits vorhandene breite Vernetzung über Region und Bio-Szene hinaus ist eine hilfreiche Voraussetzung für den weiteren Ausbau der ökologischen und biologischen Landwirtschaft. Entsprechend haben an der Bewerbung für die Bio-Musterregion auch zahlreiche Akteure aus der Branche mitgewirkt: Neben Vertretern aus Politik und Verwaltung waren Landwirte, Verarbeiter, Vermarkter und Berater an Gesprächsrunden und Workshops beteiligt. Allein dieser Austausch über Chancen und Herausforderungen eines solchen gemeinsamen Projektes hat nach Einschätzung des Ravensburger Landrats einen Prozess in Gang gesetzt und war „gewinnbringend für alle Beteiligten“.
 
Findet der Antrag den Segen des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, darf sich der Landkreis nicht nur mit dem Siegel der Bio-Musterregion schmücken, das Land würde dann auch die Umsetzung des eingereichten Konzeptes für den Zeitraum von drei Jahren fördern. Konkret bedeutet das beispielsweise, dass die Projektpartner die Vermarktung auf eine neue Ebene bringen, so Harald Sievers und Waldemar Westermayer. Das hieße einerseits, überregionale Absatzmärkte zu erschließen und andererseits, neue Kunden in der Region zu gewinnen. Im Idealfall hätte dies zur Folge, dass weitere Betriebe den Schritt wagten, auf biologische Anbauformen umzustellen. Daneben wolle man auch die Verfügbarkeit der regionalen Bioprodukte verbessern und Lücken im Angebot schließen. Auch der gesellschaftliche Nutzen der biologischen Landwirtschaft sei ein wichtiger Punkt, den man als Bio-Musterregion den Konsumenten näher bringen wolle, sind sich die Antragsteller einig. Geplant ist seitens des Landes, die Förderung im Jahr 2018 zu starten.
 
Ökologischer Landbau im Landkreis Ravensburg
Der größte Teil der biologisch wirtschaftenden Betriebe im Landkreis Ravensburg sind Milchviehhalter mit Grünlandflächen. Neben dem hohen Anteil an Milchviehbetrieben gibt es in der Region eine große Vielfalt an biologisch erzeugten Produkten. Während im Allgäu die Milchwirtschaft dominiert, wird im westlichen Teil des Kreises vor allem Ackerbau betrieben, im Einzugsbereich des Schussentals finden sich Sonderkulturen, etwa Obst und Spargel, sowie Gemüseanbau. Nach anerkannten biologischen Grundsätzen arbeitende Betriebe finden sich in nahezu allen Sparten. So gibt es beispielsweise 25 biologisch wirtschaftende Obstbau-Betriebe und auch der biologische Feldgemüsebau ist stark ausgeprägt.



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Ravensburg, den 11.12.2017

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