Ablauf der Katastrophenschutz-Übung 2022 im Landkreis Ravensburg

Kreis Ravensburg – Am 09.07.2022 fand im Landkreis Ravensburg eine groß angelegte Übung für den Katastrophenfall statt. Das Landeskatastrophenschutzgesetz schreibt eine Großübung dieser Art in regelmäßigen Abständen vor. Das Landratsamt Ravensburg war dafür verantwortlich, die Übung auszuarbeiten und durchzuführen. Nach mehrjähriger Vorbereitung unter Federführung der Stabsstelle für Bevölkerungsschutz und Krisenmanagement sowie weiteren Helfenden von THW, Feuerwehr und Forst BW erfolgte am frühen Samstagmorgen die Erstalarmierung der beteiligten BOS-Einheiten.

Menschen stehen in Schutz- Signalkleidung hinter einem Rettungswagen in einem kreis und hören einander zu.
Lagebesprechung am Einsatzleitwagen; (c) Landkreis Ravensburg.
Eine Person in Schutzkleidung in einem nebligen Waldstück
Einsatzleiter auf Erkundung; (c) THW Weingarten.

Das angenommene Szenario war ein Brand im Altdorfer Wald bei Fuchsenloch, welcher sich sehr rasch in Richtung Süd-West ausbreitete, begünstigt durch extrem trockene Witterung und Wind. Der in rund 1,5 km Entfernung gelegene Teilort Bolanden war durch diese Ausbreitung nun in besondere Gefahr geraten und bereits durch starke Rauchentwicklung betroffen. Das Brandereignis gefährdete auch ein Jugendzeltlager mit über 40 Teilnehmenden. Im Landratsamt war zwischenzeitlich der Führungsstab zusammengekommen und übernahm bestimmungsgemäß die Technische Einsatzleitung und Koordination. Über 300 Einsatzkräfte der Blaulichtfamilie waren mit zahlreichen Fahrzeugen in die Übung eingebunden. Die vertretenen Organisationen waren Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, Rotes Kreuz, Johanniter, Malteser, Polizei, DLRG und die Bundeswehr.

Ein Hubschrauber wirft Löschwasser über einem Wald ab. Es herrscht sommerliches Wetter mit einzelnen Quellwolken am Himmel.
Abwurf des Löschwassers durch Bundeswehr-Hubschrauber; (c) THW Weingarten.
Menschen halten Feuerwehrschläuche in Richtung einer Wiese und löschen mit Wasser. Im Hintergrund Bäume.
Löschangriff; (c) THW Weingarten.
Ein Wasserbecken auf einer Lichtung. Daneben Rettungsfahrzeuge.
Wasserversorgung über lange Wegstrecken, (c) THW Weingarten.

Während die Feuerwehren die Brandbekämpfung im Wald in Angriff genommen haben, unterstütze die Bundeswehr die Löscharbeiten mit einem Hubschrauber aus der Luft. Im Bereich des Rößler-Weihers übte man das Aufnehmen eines Löschwasserbehälters, den man dann über dem schwer zugänglichen Waldstück ablassen konnte. Das bayerische Team der Feuerwehr aus Kempten unterstützte hier die Feuerwehren mit entsprechend ausgebildetem Fachpersonal, sogenannten Flughelfern. Die Feuerwehr-Drohnengruppe aus Baindt unterstützte die Einsatzleitung durch entsprechende Luftaufnahmen des betroffenen Gebietes. Die Echtzeitbilder helfen den Stabsmitgliedern bei der Lageeinschätzung im Landratsamt ebenso wie der Einsatzleitung vor Ort im Wald. Diese Aufgabe hatte der stellvertretende Kreisbrandmeister Norbert Fesseler inne. Weitere Führungskräfte unterstützten ihn dabei.

Ein Mann sägt ein Holzstück mit einer Motorkettensäge. Im Hintergrund ein Wald.
Übung mit Motorkettensäge, Simulation einer Brandschneise; (c) THW Weingarten.

Vom ForstBW war Franz Haller als Fachberater vor Ort. Auch die Integrierte Leitstelle Bodensee-Oberschwaben war in das Szenario eingebunden und wickelte ihre Aufgabe mit zusätzlichem Personal neben dem „Tagesgeschäft“ ab. Die Zuweisung der Aufgaben erfolgte dann über den Führungsstab im Landratsamt. Für die Kräfte des Rettungs- und Sanitätsdienstes sowie des THW lag der Schwerpunkt in der Räumung der zahlreichen Menschen aus den Häusern des gefährdeten Gebietes und des Zeltlagers.

Menschen in Schutzkleidung stehen vor Rettungswagen. Im Hintergrund Bäume.
Lageeinweisung für die Räumung einer Wohnsiedlung; (c) Landkreis Ravensburg.

Auch die anschließende Unterbringung so vieler Menschen in Notunterkünften will organisiert und umgesetzt sein. Ein Schadenereignis in dieser Größenordnung kann durchaus zur formalen Feststellung des „Katastrophenfalles“ führen. Dies hat dann neben den organisatorischen auch finanzielle Auswirkungen. Landrat Harald Sievers und Kreisbrandmeister Oliver Surbeck besuchten mit weiteren Verantwortlichen die zentralen Punkte der Großübung und machten sich ein Bild der Lage. Die jeweiligen Abschnittsleitenden informierten sie über die Maßnahmen und die Vorgehensweise.

Rettungskräfte versorgen Menschen am Wegesrand. Im Hintergrund Bäume.
Patientenablage im Wald; (c) Landkreis Ravensburg.

Gegen 13:30 Uhr war die Übung planmäßig beendet und man traf sich zum ersten Austausch und einem wohlverdienten Mittagessen in der THW-Unterkunft in Wangen. Die beiden Feldküchen vom DRK und THW Wangen verpflegten die Einsatzkräfte. Eine weitere tiefergehende Analyse und Nachbesprechung wird es mit den verantwortlichen Führungskräften in einigen Wochen geben. Eine Übung dieser Art hat letztlich immer den Zweck, Mängel aufzudecken und Abläufe zu verbessern.

Dennoch waren alle Funktionsträger/innen und Führungsverantwortlichen mit dem Ablauf mehr als zufrieden. Die Übungsschwerpunkte, Brandbekämpfung eines großflächigen Waldbrands, Anlegen einer Brandschneise, Evakuierung der Bevölkerung in Notunterkünfte und die Arbeit im Führungsstab wurden routiniert und erfolgreich durchgeführt.

Anmerkung:
Der Bericht wurde vom Fachberater Öffentlichkeitsarbeit des Kreisfeuerwehrverbands Ravensburg (Herrn Reißner) erstellt.

Pressedienst Nr. 134
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Ravensburg, den 18.07.2022 
(erstellt am 18. Juli 2022)

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