OSK: Kündigungen in Isny sind frei erfunden, Landratsamt ist offen für Kooperationen über die OSK hinaus

Kreis Ravensburg – von breit angelegten Kündigungen am Isnyer Krankenhaus als Vorgriff auf die bevorstehende Schließung kann ebenso wenig die Rede sein wie von einer angeblichen Aussage von Landrat Kurt Widmaier, der beim Bürger-Dialog am vergangenen Dienstag angeblich einer Zusammenarbeit der OSK mit anderen medizinischen Dienstleistern eine Absage erteilt habe. „

„Alles Unfug“ und nur dazu geeignet, Emotionen zu schüren um von der tatsächlichen Situation abzulenken, so das Landratsamt in seiner Presseerklärung. „Wer jetzt das Märchen von der Kündigung der Isnyer Krankenhausbelegschaft“ in Umlauf bringt, der erweise dem Haus keinen Gefallen und dürfe sich dann auch nicht wundern, wenn Patienten, Pflegepersonal und Ärzte die Konsequenzen aus dieser Verunsicherung ziehen und abwandern, wundert man sich im Ravensburger Landratsamt über solche „Bärendienste für das Isnyer Krankenhaus“.


„Komplett auf den Kopf gestellt“ sieht die Kreisbehörde die angebliche Äußerung von Landrat Widmaier beim Bürger-Dialog in Isny, nach der er einer Zusammenarbeit der OSK mit anderen medizinischen Dienstleistern keine Chance gebe. „Das absolute Gegenteil ist der Fall“, in Isny wie auch in Weingarten habe Widmaier immer davon gesprochen, dass die Zukunft der hiesigen Krankenhausversorgung in größeren Strukturen liege und der Landkreis deshalb auch bereits erste Gespräche führe. Voraussetzung sei aber in jedem Fall, dass der Landkreis und die OSK „zuerst einmal ihre Hausaufgaben machen“, anschließend werde man sich dann nach entsprechenden Partnern umschauen, gibt die Kreisverwaltung als Hauptgesellschafter der OSK nochmals ihre Marschrichtung vor.


„Kein bisschen wahr“ ist nach Einschätzung des Landratsamtes die Behauptung eines Leutkircher Arztes, die niedergelassenen Ärzte seien in die Dialogrunden nicht mit einbezogen worden. Das Gegenteil sei der Fall. Zusätzlich zu den Bürger-Dialogen habe der Landkreis nämlich speziell für die Ärzteschaft und andere Fachleute aus dem Gesundheitswesen mehrfach ein Expertenforum einberufen, zu dem neben der Kreisärzteschaft, dem Ärztenetz „Aeneas“ aus dem Schussental „selbstverständlich“ auch das Gesundheitsnetz Allgäu (GNA) sowie alle Beauftragten der Notfallbezirke der Kassenärztlichen Vereinigung eingeladen waren. Dass sich gerade die GNA nicht einbezogen fühlt, kommt für OSK und Landkreis ziemlich überraschend. Noch im vergangenen Dezember hat nämlich das Gesundheitsnetz Allgäu in seiner Zeitschrift „GNA im Dialog heraus“ die Zusammenarbeit zwischen GNA und regionalen Krankenhäusern ausführlich und detailliert dargestellt. Der GNA-Vorsitzende Dr. Stefan Labouvie schrieb seinerzeit im Editorial: „In dieser Ausgabe des GID möchten wir Ihnen diese Integrierte Versorgung zwischen Ihrem GNA und dem Klinikum Westallgäu der OSK und Ihrem GNA vorstellen und Sie anregen, die einzelnen Schwerpunkte zu diskutieren und zu verwirklichen.“ Auf Seite 3 wird unter „Verbindliche Kooperation zwischen niedergelassenen Ärzten und dem Krankenhausträger OSK“ über die Einrichtung einer Projektgruppe aus Mitgliedern des GNA sowie Chefärzten und Geschäftsführung der OSK berichtet, in der es um Kooperationen und Optimierung von Prozessen im Sinne der Patienten geht.


Generell könne aus Sicht von Landkreis und OSK-Geschäftsführer Dr. Sebastian Wolf von einer schlechten Kommunikation zwischen Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten keine Rede sein. Wie aus der Pressemitteilung des Landratsamtes weiter hervorgeht würden die niedergelassenen Ärzte regelmäßig zu Infoveranstaltungen der OSK eingeladen und nehmen diese Gelegenheiten sehr rege wahr. In Leutkirch gebe es eine regelmäßige institutionalisierte Gesprächsrunde zwischen OSK und niedergelassenen Ärzten und nicht zuletzt veröffentliche die OSK seit 2011 einen „Medizinischen Wegweiser“, der allen Arztpraxen zugeht und in dem detailliert alle Behandlungsmöglichkeiten aller OSK-Abteilungen aufgeführt würden.

Nicht nachvollziehen kann OSK-Geschäftsführer Wolf die im selben Artikel erhobenen Vorwürfe zur nicht realisierten Installation eines Tomographen am Leutkircher Krankenhaus. Aus der Sicht von OSK und Landkreis wäre das gar kein Problem gewesen, die OSK hätte auch das entsprechende Gerät in Leutkirch installiert. Voraussetzung wäre aber gewesen, dass Dr. Labouvie als der Nutzer dieser Anlage den dafür notwendigen Anbau am Krankenhaus Leutkirch übernimmt. Da Dr. Labouvie davon aber selbst wieder Abstand genommen habe, sei das Thema dann auch für die OSK vom Tisch gewesen. „Solche Kooperationen sind nur dann vertretbar, wenn Nutzen und Kosten gleichmäßig verteilt werden“, so OSK-Chef Wolf.
 
Pressedienst Nr. 148


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Ravensburg, den 27.09.2012

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