Gemeinsam gegen Keime – Landkreis Ravensburg will mit Netzwerk hartnäckige Krankheitserreger in den Griff bekommen

Kreis Ravensburg – Seit Jahren steigt in Deutschland die Anzahl der sogenannten multiresistenten Krankheitserreger, gegen die keine oder nur wenige Antibiotika helfen.

Ein Beispiel dafür ist der multiresistente Staphylokokkus aureus (MRSA), der regelmäßig für Schlagzeilen sorgt. Es handelt sich dabei um Keime, die sich weder mit Penicillin noch mit anderen Breitbandantibiotika behandeln lassen und die deshalb für geschwächte Patienten lebensbedrohlich sein können. Dass es solche multiresistenten Erreger (MRE) gibt, hat häufig seinen Grund im falschen Einsatz von Antibiotika: Die Medikamente werden genommen, obwohl diese nicht notwendig wären oder sie werden nicht lange genug genommen. Mitunter kommt es auch vor, dass es sich um ein ungeeignetes Mittel handelt. Während für gesunde Menschen die Keime häufig keine Gefahr darstellen, können diese multiresistenten Erreger bei Menschen mit Vorerkrankungen gravierende Folgen bis hin zum Tod haben.


Mit dem unlängst gegründeten „Netzwerk multiresistente Erreger (MRE)“ will man im Landkreis Ravensburg gemeinsam nach Lösungen suchen. Wesentliches Anliegen des MRE-Netzwerks ist neben der Information der Bevölkerung und der Fachleute die Bereitstellung und Sicherstellung von Standards für MRE in den medizinischen Einrichtungen des Landkreises. Dementsprechend wurden in den letzten Monaten Standards erarbeitet und Empfehlungen zum Umgang mit multiresistenten Erregern in Senioren- und Pflegeheimen verabschiedet.

„Das `MRE-Netzwerk Landkreis Ravensburg´ ist Teil des MRE-Netzwerk Baden-Württemberg“, stellt Dr. Michael Föll, Leiter des Gesundheitsamts im Landratsamt Ravensburg, fest. „Gemeinsames Ziel der Mitglieder ist die Bekämpfung der Weiterverbreitung multiresistenter Erreger.“ Gezielte Präventionsmaßnahmen sind ein wesentlicher Beitrag zu Patientensicherheit und öffentlicher Gesundheit. Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass die Versorgung von Patienten mit Nachweis von MRE nicht nur die Kliniken betrifft, sondern alle Einrichtungen des Gesundheitswesens. Aus diesen Gründen ist eine gemeinsame Strategie zur Prävention der Weiterverbreitung multiresistenter Erreger notwendig, so Dr. Föll.


Das MRE-Netzwerk Baden-Württemberg besteht aus regionalen Netzwerken, die sich aus Vertretern des Gesundheitswesens in den Landkreisen zusammensetzen und von einer interdisziplinären Arbeitsgruppe des Landesgesundheitsamtes Baden-Württemberg unterstützt werden. Mitglieder des ständig wachsenden MRE-Netzwerks im Landkreis Ravensburg sind Vertreter von Kliniken, Pflegeheimen, Labors, ambulanten Pflegediensten, Ärzten, Krankentransport- und Rettungsdiensten.


Für das Frühjahr 2013 sind weitere Info-Aktionen geplant: Die Kreisärzteschaft veranstaltet im Februar 2013 eine Fortbildung für Ärzte zu multiresistenten Erregern und das „MRE-Netzwerk Landkreis Ravensburg“ wird sich auf der Gesundheitsmesse „G‘sund“ von 13. - 14. April 2013 in Ravensburg präsentieren.

Weitere Informationen, die Sitzungsprotokolle und Merkblätter zu MRE und zum MRE-Netzwerk gibt es auf der Homepage des Landratsamtes Ravensburg unter www.landkreis-ravensburg.de in der Rubrik Gesundheit.
 
Pressedienst Nr. 15


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Ravensburg, den 06.02.2013

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