Landkreis fördert Sprachbildung für Neuzugewanderte - Erkenntnisse aus dem Bildungsbericht werden umgesetzt

Kreis Ravensburg – Der Landkreis Ravensburg finanziert und fördert auch in diesem Jahr wieder Bildungsmaßnahmen, um Neuzugewanderte beim Erlernen der deutschen Sprache zu unterstützen. Rund 375.000 Euro sind dafür im unlängst verabschiedeten Kreishaushalt vorgesehen. Großen Wert legt die Kreisverwaltung beim Einsatz der Mittel darauf, dass die Angebote „möglichst maßgeschneidert und intelligent“ auf die unterschiedlichen Bedürfnisse und Lebenssituationen der Menschen angepasst werden.

Damit öffnet der Landkreis sein Programm der „Kommunalen Sprachförderung“ auch für unkonventionelle und modellhafte Vorhaben, die vom klassischen Format eines Sprachkurses abweichen können und sich an genau bestimmte Zielgruppen richten. Denkbar seien beispielsweise Gesprächskreise, Hausaufgabenbegleitung, Sprachförderung für Arbeitnehmer direkt am Arbeitsplatz, kurzeitige Intensivkurse in Kleinstgruppen oder auch kulturelle Projekte, wenn diese eindeutig dem Erlernen der deutschen Sprache dienen, schreibt dazu die Kreisverwaltung in ihrer Pressemitteilung. „Wir wollen gerade für Menschen mit hoher Integrationsbereitschaft einen flexiblen Zugang zu bedarfsgerechten Angeboten schaffen“, erklärt Ludger Baum, Leiter des Regionalen Bildungsbüros, die Idee hinter dieser Erweiterung des bisherigen Angebots. Damit, so Baum weiter, werden auch die Erkenntnisse aus dem Bildungsbericht des Landkreises in noch passgenauere Maßnahmen umgesetzt. Der Bericht vom Dezember 2016 hat nämlich anhand von Erhebungen aufgezeigt, auf welchem Bildungslevel die Neuzugewanderten in den Landkreis kommen und welche sprachlichen Defizite erst geschlossen werden müssen, bis an eine echte Integration in den Arbeitsmarkt zu denken ist. Klar sei im Bericht auch geworden, dass sich die deutsche Sprache nicht nur in klassischen Deutschkursen erlernen lässt, sondern auch in alltagsnahen und damit praxisorientierten Konstellationen.

Gemeinsam mit den vom Regionalen Bildungsbüro beauftragten „klassischen“ Deutschkursen und der in besonderen Fällen möglichen Vergabe von Sprach-Stipendien stehen damit künftig drei Säulen der „Kommunalen Sprachförderung“ zur Verfügung. Nach der ersten, intensiven Phase mit Basissprachkursen entstehe nun nach den Erfahrungen von Baum zunehmend ein Bedarf an ergänzenden und passgenaueren Lernangeboten. Diesem Bedarf will man im Landratsamt mit einer entsprechend individualisierten Sprachförderung gerecht werden. Bei der Frage, wie diese konkret aussehen kann, setzt man im Regionalen Bildungsbüro vor allem auf die Erfahrung und die Ideen der Akteure vor Ort in den Betrieben, Schulen, Gemeinden, Vereinen und Initiativen.

Antragsberechtigt für die Förderung solcher neuer Bildungsmaßnahmen sind neben den etablierten öffentlichen und privaten Bildungsträgern auch Kommunen, Unternehmen, Jugend- und Sozialverbände sowie örtliche Helferinitiativen. Entsprechende Förderanträge können beim Regionalen Bildungsbüro des Landkreises eingereicht werden. Dort gibt es auch ausführliche Informationen zu Antragstellung und Fördervoraussetzungen (Telefon 0751 85-1310; E-Mail: deutschkurse@landkreis-ravensburg.de; Internet: http://www.bildungsbuero-ravensburg.de)

Hintergrundinformation:
2006 war der Landkreis Ravensburg Vorreiter für die Bildungsregionen in Baden-Württemberg. Bis heute ist das Regionale Bildungsbüro Koordinierungs- und Geschäftsstelle für vielfältige Aktivitäten in der Bildungsregion. In Schwerpunktthemen werden hier Ideen, Initiativen und Veranstaltungsformate zur Bereicherung und Optimierung der Bildung in der Region entwickelt. Hier entsteht auch alle 4 Jahre der vom Kreistag in Auftrag gegebene Bildungsbericht für den Landkreis.
In der Bildungsregion wirken Schulverwaltung, Kommunen, Bildungseinrichtungen und Landkreis zusammen.

Pressedienst Nr. 023
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Ravensburg, den 16.02.2018

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